Konflikte meiden
Konflikte und Streitigkeiten gehören zum menschlichen Leben dazu, keine Frage. Wo unterschiedliche Individuen, Gesellschaften und Weltanschauungen aufeinandertreffen, da muss gelegentlich um den richtigen Weg oder einen Kompromiss gestritten werden. Politische Streits haben Diktaturen abgelöst, Menschenrechte formuliert, den Umweltschutz in unserem Alltag etabliert und in der Wirtschaft Arbeitsbedingungen verbessert. Und auch im Privaten ist ein gelegentlicher Streit - sachlich geführt - manchmal notwendig, um Fehlentwicklungen zu korrigieren und einen gemeinsamen Weg zu finden.
Doch viel zu oft werden Streits ohne die Aussicht auf ein positives Ergebnis geführt. Streiten um Stärke zu demonstrieren, um zu manipulieren, aus Angst vor Verlust, um Recht zu haben, um sich nicht mit den eigenen Fehlern beschäftigen zu müssen, oder in dem sinnlosen Bemühen, einen anderen Menschen ändern zu wollen. Die Energie sollte man sich sparen.
Wie kann man auf kraftraubende Konflikte reagieren?
1. Wenn eine Bemerkung Sie verletzt, dann ist die Bemerkung nur der Auslöser. Der Grund, warum es Sie so trifft, liegt in Ihnen selbst, ist also Ihr Problem (z.B. fehlendes Selbstvertrauen oder eigene Unzufriedenheit). Sie könnten das ändern, und dieses Wissen allein kann schon helfen gelassener zu bleiben.
2. Bestehen Sie auf Sachlichkeit ohne Verletzung Ihrer Person. Wenn Ihr Gegenüber das nicht respektiert, dann gehen Sie weg. Damit verdeutlichen Sie, dass jedes weitere Wort die Kluft nur vergrößert, und Sie schützen sich selbst vor unnötigem Schmerz.
3. Fragen Sie die andere Person, was er/sie sich von dem Streit verspricht. Manchmal führt das dem "Angreifer" die Sinnlosigkeit des eigenen Tuns vor Augen, z.B. wenn über Unabänderliches oder definitiv konträre Positionen gestritten wird.
4. Langfristig sollten Sie Personen, mit denen Sie regelmäßig streiten, aus Ihrem Leben verbannen. Außer, Sie sind Politiker, und die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner ist Ihr Tagesgeschäft ;-)
Je mehr Emotionen im Spiel sind, desto schwieriger ist es naturgemäß, diese Regeln zu beherzigen. Zum Beispiel, wenn es um die Kindererziehung geht, um eine Trennung, oder eine berufliche Entscheidung von großer Tragweite. Doch es ändert nichts an den Mechanismen. Und je öfter und je heftiger gestritten wird, desto geringer ist die Chance, sich später wieder liebevoll oder zumindest freundschaftlich und respektvoll zu begegnen.