Macht Gott Fehler?
Wenn Wissenschaftler auf der Suche nach neuen Erkenntnissen sind, dann beginnen sie oftmals ganz von vorne und stellen jede bisherige Annahme in Frage. Im Alltag kann uns ein solches Vorgehen helfen neue Wege zu finden, und Glaubenssätze über Bord zu werfen, die nicht mehr in unsere Realität passen. Erklärungen, die Andere uns gegeben haben, die jedoch nicht mit unseren Erfahrungen in Einklang zu bringen sind.
Man kann aber auch die großen Dinge des Lebens hinterfragen, um danach entweder im alten Glauben bestärkt daraus hervorzugehen, oder aber neue Modelle zu entwerfen. Wie weit Sie dabei gehen, bleibt Ihnen überlassen, es sieht und hört ja niemand.
Nachfolgend ein Gedanke, der mich beschäftigt.
In populären Werken wie "Gespräche mit Gott", "The secret" und unzähligen anderen Lebensratgebern liest man, wir seien nach dem Ebenbild Gottes geschaffen, und das ist keineswegs äußerlich gemeint. Wir sollen die gleichen Fähigkeiten haben wie er, wenn nur der Glaube stark genug ist.
Doch wenn wir trotz unserer Möglichkeiten Fehler machen, und wenn wir ein Ebenbild Gottes sind, macht dann Gott auch Fehler? Ist Gott für uns vielleicht das, was wir für einen blinden Regenwurm am Boden sind? Nicht fassbar, haushoch überlegen, von ungeheurer Macht, perfekt erschaffen - und doch frei uns zu irren? Was, wenn Gott seinerseits die Schöpfung eines "Übergottes" ist, der unseren Gott das Universum formen lässt, so wie dieser uns die Erde gestalten lässt?
Für Einige vielleicht ein absurder Gedanke, und doch in Verbindung mit der Vorstellung von Unendlichkeit denkbar. So wie kein Teil so klein sein kann, dass es geteilt nicht noch zwei winzigere Teile hervor bringt, so könnte diese Unendlichkeit auch in die andere Richtung wirken. Eine Schöpfung, über einer Schöpfung, über einer Schöpfung...?
Ich habe keine Antwort darauf, doch es ist interessant über die möglichen Konsequenzen nachzudenken.