Sinn und Freude
Kürzlich zappte ich im Fernsehen in eine Dokumentation über Modelbauer und konnte nur staunen, mit welcher Akribie und welchem Aufwand an Zeit und Geld erwachsene Männer von jedwelchem Fahrgerät maßstabsgetreue, fahrfähige Modelle anfertigen. Sogar von Schneeraupen!
Warum wohl gehen Menschen solchen Hobbys nach und zeigen dort mehr Engagement und Freude, als bei augenscheinlich wichtigeren Dingen, wie zum Beispiel in ihrem Job? Immerhin wird man für die tägliche Arbeit bezahlt, während hingegen einige Freizeitbeschäftigungen viel Geld kosten.
Nun, um wirklich glücklich zu sein genügt Geld eben nicht. Wichtiger noch ist ein Sinn im Leben. Eine Aufgabe, die wir nicht aus Zwang erledigen, um z.B. unseren Lebensunterhalt zu sichern, sondern etwas, das uns Freude macht und worin wir aufgehen. Leider hat nur eine Minderheit das Glück eine berufliche Tätigkeit auszuüben, die Broterwerb und Leidenschaft vereint. Diese Menschen erkennen Sie daran, dass sie in ihrem Beruf außergewöhnliche Erfolge erzielen. Weil es ihnen nichts ausmacht sich überdurchschnittlich zu engagieren und wirklich alles zu geben, um das bestmögliche Ziel zu erreichen.
Doch diejenigen, die dieses Glück nicht haben, sollten sich ihre Befriedigung unbedingt in der Freizeit holen. Denn wer keinen positiven Lebensinhalt hat, kein Ziel, auf das er gerne hinarbeitet, den frisst der Alltag auf. Diese Menschen sind permanent unzufrieden, ständig urlaubsreif oder suchen die passive Ablenkung in Form von Shopping, Fernsehen und Mobiltelefon oder Tratsch und Lästerei. Und scheitern damit, denn keine Ablenkung funktioniert auf Dauer.
Sinnvoller ist es aktiv zu werden. Suchen Sie weder bei Ihrem Partner, Ihren Freunden oder geschweige denn bei Ihren Kindern den Sinn des Lebens. Sie bürden diesen damit eine Verantwortung auf, die sie nicht tragen können. Nehmen Sie Ihr Glück selbst in die Hand. Machen Sie sich die Mühe herauszufinden, was Ihnen auf Dauer Spaß bereiten könnte:
• Überlegen Sie, was Sie in Ihrer Jugend gerne getan haben, als es weniger äußere Zwänge gab.
• Was wollten Sie in der Jugend gerne tun, wenn Sie erwachsen sind? Ist es dafür wirklich schon zu spät?
• Im Idealfall suchen Sie sich ein Hobby für den Körper, und eines für den Geist. Denn nur wenn beide fit sind, fühlen Sie sich richtig gut.
• Wenn Sie ständig von Menschen umgeben sind, wählen Sie vielleicht ein Hobby, das Sie alleine ausüben können. Und umgekehrt.
• Geldmangel ist eine Ausrede. Viele Hobbys kosten nichts oder nur sehr wenig.
• Auch Zeitmangel gibt es nicht, nur falsche Prioritäten. Addieren Sie die Zeit, die Sie mit Fernsehen, unnötigen Gesprächen oder Faulenzen vergeuden.
• Üben Sie Ihr Hobby mit Menschen aus, mit denen Sie gerne zusammen sind. Und die sie motivieren.
Geben Sie Ihrem Hobby einen festen Platz im Terminkalender und höchste Priorität. Denn nur wenn Sie gesund sind, haben Sie Kraftreserven für die ungeliebten Aufgaben des Alltags.