Wann platzt der Knoten?
Kennen Sie das? Man steckt in einer verfahrenen Situation, einer Krise, und irgendwie will nichts gelingen. Die Einen reagieren darauf mit blindem Aktionismus, die Anderen verfallen in eine Art Schockstarre und suchen ihr Heil im Hoffen und Visualisieren. Und beide denken: Irgendwann muss der Knoten doch platzen!
Nun, ich weiß nicht, welche Erfahrungen Sie gemacht haben, aber ich habe noch keinen Knoten platzen sehen. Im Gegenteil, wenn etwas hoffnungslos verknotet ist, dann muss man in der Regel geduldig daran arbeiten, um das Chaos zu entwirren. Und das kann leider etwas dauern.
Genau so läuft es auch bei der Bewältigung einer Krise. Krisen - egal ob Beziehungskrise, Gesundheitskrise oder Finanzkrise - kommen nicht plötzlich daher. Sie schleichen sich allmählich ein, weil über einen längeren Zeitraum etwas falsch gelaufen ist. Und erst wenn das Problem eine beachtliche Größe erreicht hat, überrascht es uns und wirft uns aus der Bahn.
Was ist zu tun?
Stellen Sie sich vor, eine übergewichtige Person sagt Ihnen: Ich visualisiere derzeit einen schlanken Körper, und sobald ich 20 kg abgenommen und eine sportliche Figur habe, gehe ich jeden Morgen joggen!
Es ist offensichtlich, dass das so nicht funktionieren wird. Sie müssen zuerst etwas ändern, um danach neue Resultate zu erzielen. Visualisieren alleine hat noch niemanden reich, gesund und glücklich gemacht. Es wirkt zweifellos unterstützend, weil wir dadurch fokussiert bleiben, doch erst im Handeln ergeben sich neue Möglichkeiten, an die wir vorher vielleicht gar nicht gedacht haben. Erst wenn wir etwas tun, können wir auch Unterstützung erfahren.
Dabei ist eher die Qualität als die Quantität Ihres Tuns entscheidend. Denn was bisher nicht funktioniert hat, funktioniert auch nicht, wenn Sie die Schlagzahl erhöhen.
Fleiß nutzt nur, wenn man das Richtige tut.
Und so muss die Frage lauten:
Was kann ich anders machen als bisher?